Quickly Reviewed #74: Cameronbridge & Bunnahabhain von deinwhisky.de

Es ist mal wieder Zeit sich einigen Samples zu widmen! Aktuell warten ganz schön viele Whiskys hier bei mir auf eine Besprechung. Der Nachteil an einer Wartezeit ist, dass die Flaschen dann teilweise schon wieder ausverkauft sind. Heute gibt es daher zwei Whiskys in der Besprechung, die aktuell noch verfügbar sind und bei denen sich ein Kauf durchaus lohnen könne. Bevor ich noch mehr im Teaser spoiler, hier die Besprechung zu einem Cameronbridge und einem Bunnahabhain, beide für deinwhisky.de abgefüllt.

Den Auftakt ins heutige Tasting macht ein 28 Jahre alter Single Grain von Douglas Laing. Abgefüllt wurde er exklusiv für deinwhisky.de, die Reifung wurde in einem Sherryfass vollzogen. Der Alkoholgehalt liegt auch nach 28 Jahren noch bei stolzen 55,2% vol. In der Nase ist der alte Grain direkt präsent, zeigt aber wenig von den typischen klebrigen Noten. Stattdessen ist er voll und kräftig, gibt die Fasskraft aus dem Refill Sherry weiter und zeigt Mandeln, Himbeeren und etwas Honig. Ein fulminanter Auftakt! Am Gaumen geht es im gleichen Stil weiter. Auch ohne Zugabe von Wasser ist der Whisky voll, voluminös mit einem weichen Mundgefühl ausgestattet. Honigsüße, die fast in einen Ahornsirup übergeht. Zuckersirup, die Eichenwürze nimmt weiter zu und geht in Richtung dunkler Schokolade. Im Abgang nehme ich eine Mischung aus der Süße, Würze, gar etwas Lakritze wahr. Ein wenig Ingwer ist auch zu spüren. Wenn ich zusammenfassen müsste, dann würde ich sagen: Wahnsinn! Ein richtig toller Single Grain Whisky, der auch noch in einer schönen Aufmachung daher kommt und für schlappe 78,90€ zu haben ist.

Nach dem großartigen Auftritt des Cameronbridge ist nun ein 15 Jahre alter Bunnahabhain an der Reihe. Dieser Islay Whisky reifte 15 Jahre in einem Refill Barrel und wurde 2020 mit 54,9% abgefüllt. Preislich liegt er mit 84,90€ auf dem gleichen Niveau wie der Cameronbridge, die Altersangabe ist aber natürlich eine andere.

Aus dem Samplefläschchen strömt zuerst eine Mischung aus Mirin und Fischsauce - süßlich, aber auch maritim und salzig. Diese Kombination hatte ich auf jeden Fall noch nicht. Im Glas entfaltet sich mehr Vanille und Süße, der Whisky wirkt sehr rund auf mich.  Nach und nach kommt immer mehr von der klassischen Bourbonfassreifung zu Tage: Florale Obertöne verbinden sich recht frühlingshaft mit den Süßen Aromen.

Auf der Zunge ist der Bunna voll und cremig, erst süß mit Vanille und dann aufkommend würziger werdend und einer starken Getreidenote. Ein wenig Brotgewürz kommt hinzu, die Eiche bindet sich harmonisch ein. Durch die Zugabe von Wasser bekomme ich auch einige Zitrusnoten herausgekitzelt, was den Whisky noch etwas frischer und leichter macht. Im mittellangen Abgang kommt ein wenig Mandel hinzu, ebenso wie weiße Schokolade.