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Whisky Review 185: Bimber Distillery - Peated Cask

Premiere auf Malte talks Malts: Die Bimber Distillery hat es auch endlich in mein Glas geschafft! Im pulsierenden Herzen Großbritanniens gelegen, ist diese Brennerei ein wenig der neue Geheimtipp. Direkt aus London scheinen hier nämlich wirklich unglaublich gute Malts auf den Markt zu kommen. Ich konnte bisher noch nicht probieren und gehe mit dem "Peated Cask" volles Risiko, denn diese Islay Reifungen finde ich meist etwas seltsam. Schauen wir mal, was Bimber daraus macht.

Bimber - Mit Leidenschaft aus London

Ich kann Euch nicht genau sagen, warum ich die Brennerei Bimber noch nicht im Glas hatte. Vielleicht liegt es an den eher kleinen Auflagen der Abfüllungen - der Peated Cask ist beispielsweise auf 1750 Flaschen limitiert - oder vielleicht auch an meiner fehlenden Lust Abfüllungen hinterher zu jagen. Aber als sich eine einfache Gelegenheit bot einen Whisky aus London zu probieren habe ich nicht nein gesagt!

Die Brennerei ist dabei ziemlich spannend, denn man versucht hier wirklich viel per Hand oder wenigstens lokal zu machen. Das Getreide stammt einzig von der Fordham & Allen Farm, die Brennerei hat eine eigene Cooperage für die eigenen Fässer und die Brennblasen setzen auf direkte Hitze und nicht auf eine Erhitzung durch Dampf. Destilliert wird mit 2 1000 Liter Brennblasen (Doris & Astrea2), da ist irgendwie klar, dass es nicht so viel Whisky gibt. 

An Abfüllungen gab es bisher einen ganzen Blumenstrauß an verschiedenen kleinen Reihen: Virgin Oak, Peated Cask, Re-charred Oak und einige Distillery Only Single Casks.

Bimber Peated Cask - Verkostungsnotizen

Über den Whisky: Der Peated Cask kommt in Batches heraus. Bei meinem handelt es sich um Batch 01/2020 (Batch No. 1). Abgefüllt wurde er im Juli 2020, ein Destillationsdatum findet man allerdings leider nicht. Die Reifung wurde in First Fill Bourbon Fässern vollzogen, und in Ex-Peated Quarter Casks von der Insel Islay vollendet. Hat da jemand Laphroaig gesagt? Man weiß es nicht genau. Abgefüllt wurde mit 54,1% Alkohol.

 

Aroma: Sehr spannend! Und damit meine ich nicht "huch, das soll Whisky sein?", sondern: Spannend! Sehr fruchtig, zitruslastig mit einem dezenten, gar nicht so dominanten Rauch. Viel Vanille und Karamell, dazu Orangenscheiben. Passt irgendwie ganz gut in die Vorweihnachtszeit ohne dabei zu weihnachtlich zu werden. 

 

Geschmack: Sehr voluminös, ölig, voll. Ich muss erneut auf die Flasche gucken. 54%? Keine Spur! Absolut pur zu empfehlen! Wieder diese Melange aus Orange, Schokolade, Vanille. Dazu aber auch etwas zitronig. Der Rauch ist in der zweiten Hälfte eingewechselt worden, hält sich aber dezent im Mittelfeld auf. Seit wann gibt's hier eigentlich Fussballmetaphern?! Wie dem auch sei. Zum Abgang hin etwas mehr Rauch, ein wenig Eiche, die sich aber wirklich nur andeutet. 

 

Abgang: Da kommen schon rauchige Fässer durch, ja. Ich wundere mich ja immer wieder, wie viel von dem Rauch aus einem Fass tatsächlich in ein anderes Destillat übergehen kann. Dennoch verbleiben hier auch schöne süßliche Noten, die einen feinen Gegenpol setzen.

 

Abschließende Gedanken: Ich kann mich dem Lob anderer nur anschließen. Ein toller Whisky! Erstaunlich rund, gut eingebundener Alkohol, tolle Geschmäcker. Whiskyherz, was willst du mehr? In meinem Fall weiß ich das: Dieses Destillat aus einem reinen First Fill Bourbon Fass, oder auch De-Char / Re-Char. Ich glaube, das könnte fantastisch sein. Sollten da wieder Abfüllungen auf den Markt kommen: Aus dem Weg! 

 

Malt Moment: Wenn Ihr Lust auf eine neue Whiskyerfahrung habt, dann kann ich Bimber wirklich empfehlen!

 

Weitere Informationen:

 

Kategorie: Single Malt Whisky

Destille: Bimber Distillery

Region:  England (London)

Preis: ca. 100€ (aktueller Straßenpreis)

54,1%

Kältefiltration: nein

mit Farbstoff: nein

Gelagert in: First Fill Bourbon Casks, Finish in: Peated Islay Quarter Casks

 

Mehr Informationen:

Bimber auf Malte talks Malts

Bimber Distillery

Whiskybase

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