Ich hasse Blindsamples! Als vermeintlicher Experte kann man hier nur verlieren, denn die Chance wirklich richtig oder zumindest nah dran zu tippen ist äußerst gering. Doch was will man machen, wenn einem jemand gratis ein Sample zukommen lassen will? Da kann man doch nicht "nein" sagen! Und auch dieses Mal freue ich mich sehr, dass ich "ja" gesagt habe. Denn das Sample hat mir gut geschmeckt. Die genauen Verkostungsnotizen und mein Tipp gibt es heute kurz und knackig bei "Quickly Reviewed"!
Whic Blindsample - Verkostungsnotizen
Über den Whisky: Diese Rubrik ist heute ziemlich obsolet, denn ich weiß eigentlich gar nichts über diesen Tropfen. Auf dem Etikett steht lediglich "10/2018" und "52,9%". Ich gehe mal davon aus, dass es sich um einen Single Malt handelt, ganz sicher kann ich mir natürlich nicht sein. Zu Alter, Region oder ähnlichem kann ich zu diesem Zeitpunkt nichts sagen. Die Auflösung soll aber zum Glück schon morgen (20.10.2018) kommen, ich werde dann alles entsprechend aktualisieren!
Aroma: Kommen wir zum Whisky. Eines ist klar, wenn man das Sample öffnet: Hier haben wir es mit einem rauchigen Whisky zu tun und das auch nicht zu knapp. Der Rauch ist dabei aber schön aromatisch und angenehm. Etwas Speck und geräucherter Schinken kommen mir entgegen. Dazu frisch ausgekratzte Vanilleschote, eine tolle Verbindung! Ein leichter Anflug von Kräutern mischt sich dann mit dem Rauch. Nach über 30 Minuten kommen auch Nüsse dazu. Das macht Lust auf mehr!
Geschmack: Das Mundgefühl fängt voll, ölig und leicht an. Ich finde wieder die schöne Vanillesüße. Dann wird der Whisky aber wilder und Gartenkräuter wie Rosmarin und Kresse kämpfen sich hervor. Im Mund bekomme ich dann auch ein leicht prickeln und etwas Schärfe. Der Rauch drängt in den Vordergrund, der Whisky ist nun auf der trockenen Seite. Getreidenoten scheinen unter dem Rauch hervor.
Abgang: Der Abgang ist langanhaltend und kräftig. Der Rauch spielt natürlich die erste Geige und der Whisky verbleibt mit einem eher trockenen Rauch, der Schinken wandelt sich zu kalter Asche.
Abschließende Gedanken: Hier haben wir es mit einem spannenden rauchigen Whisky zu tun. Allzu alt wird er wohl nicht sein, dafür ist er noch zu wild. Dafür kommt er aber schon aus einem einigermaßen aktiven Fass, ich würde da auf Bourbon tippen, denn ich habe viele Vanillearomen gefunden. Ein First Fill könnte ich mir vorstellen, aber auch ein gutes, aktives Refill Cask könnte hier als Lagerstätte gedient haben. Jetzt bleibt noch die Frage nach Alter und Destille. Wie gesagt, denke ich nicht, dass der Whisky allzu alt ist. Vielleicht sogar einstellig. Ich lege mich mal fest auf 9 Jahre, wobei das bitte nicht als "mangelnde Qualität" zu verstehen ist, eher im Gegenteil. Die Brennerei ist schwierig, da kommen einige in Frage. Auf Islay würde ich am ehesten auf Lagavulin tippen, das würde gut zum Rauch passen und die Brennerei gibt es recht häufig unabhängig abgefüllt (wenn dann auch meist unter anderem Namen). Auf dem Festland würde ich auf Ardmore tippen, denn auch hier kann man gute rauchige Whiskys herstellen und auch diese werden häufig unabhängig abgefüllt. Viel Gerede, wenig Sinn. Denn am Ende ist es sowieso was anderes, wie z.B. Inchmoan!
Mein Tipp:
Typ: Single Malt Scotch Whisky
Brennerei: Ardmore
Region: Highlands
Alter: 9 Jahre
Fasstyp: Ex Bourbon (First Fill oder tolles Second Fill)
Abschließende Bewertung (ohne den Preis zu kennen): 6/7
! Auflösung !
#Update: Mittlerweile ist die Katze aus dem Sack. Oder vielmehr: Der Bunnahabhain aus dem Fass!
Auflösung:
Typ: Single Malt Scotch Whisky
Brennerei: Bunnahabhain
Region: Islay
Alter: 2014 / 3 Jahre
Fasstyp: Ex Bourbon, Octave Finish
Alle Details und die Kaufmöglichkeit gibt es hier: Bunnahabhain - The Octave Single Cask - Exclusively bottled for whic.de
Disclaimer: Ich danke Arne Wesche und whic.de für die Bereitstellung des Samples! Wie bei diesem Format zu erwarten ist, wurde natürlich kein Einfluss auf meine Notizen genommen.
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