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Whiskybesprechung #208: Mackmyra Stjärnrök

Der Sommer ist in Hamburg definitiv vorbei, aber das macht mir gar nichts. Denn das heißt auch, dass es Zeit ist für die neue Winterabfüllung von Mackmyra. "Stjärnrök" (Sternenrauch) heißt die neueste Kreation aus Schweden. Nach dem Björksav erwarte ich für den Winter wieder einen etwas kräftigeren Whisky. Wie allerdings Sternenrauch schmecken mag weiß ich (noch?) nicht so recht!

zu den Sternen!

Disclaimer: Ich arbeite als Markenbotschafter für Mackmyra. Den Stjärnrök habe ich daher kostenlos erhalten. In diesem Artikel stelle ich aber wie immer meine eigene Meinung dar!

 

Jedes Jahr kommen zwei Abfüllungen in der Saisonwhisky Reihe aus Schweden auf den Markt: Für den Sommer gibt es meist einen leichteren Whisky, der frische und meist hell-fruchtige Aromen mit sich bringt. Für den Winter darf es dann immer etwas kräftiger sein. Der Jaktlycka aus dem letzten Winter hat mir richtig gut gefallen und so hoffe ich auf eine erfolgreiche Fortsetzung der Serie! Generell scheinen mir die Winterabfüllungen immer ein bisschen mehr zu liegen als das leichte Pendant für den Sommer. Meine Lieblingsabfüllungen der Reihe heißen daher auch eher "Vintersol", "Gruvguld" und "Jaktlycka" als "Grönt Te" oder "Äppelblom". Aber das ist eben persönlicher Geschmack.

Was erwartet uns nun also mit dem Stjärnrök? Als Geschmacksprofil steht "Oloroso & Rauch" auf der Umverpackung. Also (endlich) mal wieder eine rauchige Winterabfüllung! Die Fassrezeptur ist wieder nicht ganz einfach zu durchschauen, aber insgesamt sind die üblichen Verdächtigen mit dabei: Ex-Bourbon, Oloroso, schwedische Eiche und auch ein wenig Moltebeere - letztere Fassart hatte ja bereits beim Jaktlycka einen schönen Auftritt. Der Clou ist aber sicherlich, dass 57% des Whiskys mit der rauchigen Rezeptur hergestellt wurden, ein Teil ist sogar "extra rök", das rauchigste Destillat, das Mackmyra zu bieten hat. Auch spannend: Ein kleiner Teil Smoke Tail wurde verwendet. Dabei handelt es sich eigentlich um nicht rauchiges Destillat, welches aber nach dem Produktionswechsel von rauchig zu nicht rauchig destilliert wurde und so noch etwas Rauch aus der Produktionsanlage aufnehmen kann. So, genug geredet. Ich will raus zu den Sternen!

Verkostungsnotizen - Mackmyra Stjärnrök

Über den Whisky: Der Stjärnrök verfügt über die gleichen Rahmendaten, wie sie fast alle Mackmyra Abfüllungen haben: 46,1% vol., kein Farbstoff, keine Kühlfiltration. Den Fassmix habe ich ja bereits angesprochen, vor allem Oloroso und Rauch sollen hier im Vordergrund stehen.

 

Aroma: Als ich den Whisky zum ersten Mal im Glas hatte, muss ich sagen, dass ich etwas enttäuscht war. Ich kenne mich mit dem Destillat von Mackmyra gut aus und weiß, dass die Whiskys Zeit brauchen. Aber auch nach 10 Minuten war mir der Whisky irgendwie zu verschlossen.

Jetzt ist die Flasche ein paar Tage offen und der Whisky konnte etwas atmen. Und sofort zeigt sich eine Verwandlung! Die erste Nase offenbart direkt einen guten Schwang an Rauch (eine offizielle PPM Zahl gibt es nicht, die interne Schätzung sagt so ca. 25ppm). Aber eben kein schottischer Rauch, sondern der klassische schwedische: Viel trockenes Holz, ein wenig Wacholder. Dann habe ich Senfkörner und generelle Würze. Der Rauch zieht sich etwas zurück und hellere Aromen kommen zum Vorschein. Die Olorosofässer hätte ich blind wohl nicht gefunden, aber so eine kleine Sherrynote ist schon da, wenn man nach ihr sucht.

Geschmack: Der Geschmack offenbart zunächst wieder diesen trockenen Lagerfeuerrauch. Die Textur empfinde ich als sehr angenehm, der Whisky füllt den Mundraum gut aus, ist dabei nicht überbordend aber auch nicht dünn. Helle Steinfrüchte folgen auf den Rauch, dann entdecke ich Eichenwürze und helle Traube. Die Sherrynoten schwingen hintergründig mit und sorgen für eine schöne Trockenheit und Espressonoten. Da ist schon einiges los im Mund, aber insgesamt fügt sich alles harmonisch zusammen.

 

Abgang: Zu Beginn habe ich kalte Asche, der Rauch ist hier für mich am kräftigsten. Die schwedische Eiche gibt etwas Lakritz hinzu, auch generelle Eichennoten sind vorhanden. Ein paar helle Früchte verbleiben (wieder vor allem Aprikose, aber auch Mirabelle). Der Abgang ist mittellang, vor allem der Rauch verbleibt.

 

Abschließende Gedanken: Auf die neuen Saisonabfüllungen bin ich jedes Jahr sehr gespannt. Schon bevor im Ambassador wurde wollte ich "den neuen Mackmyra" immer möglichst schnell probieren. So war meine Vorfreude auch hier sehr groß. Am Ende freue ich mich über eine gelungene Erweiterung des Portfolios, welches dank des Rauchs in Deutschland sicherlich sehr gut ankommen wird. Für meinen persönlichen Geschmack hätte etwas mehr rote Frucht dabei sein können um dem Rauch ein stärkeres Gegengewicht zu geben und so wird der Jaktlycka aus dem letzten Jahr mein Favorit bleiben. Aber wer Lust auf einen rauchigen Mackmyra hat wird bei dem Stjärnrök sicherlich fündig und auch glücklich werden!

 

Malt Moment: Ein guter Adventswhisky. Kamin oder Kerzen an, gemütlich machen und Stjärnrök genießen - darauf freue ich mich!

 

Weitere Informationen:

 

Kategorie: Single Malt Whisky

Destille: Mackmyra

Region:  Schweden

Preis: ab 55€ (60,49€ UVP)

46,1% vol.

Kältefiltration: nein

mit Farbstoff: nein

Gelagert in: Ex-Bourbon, Oloroso, Moltebeerwein, Schwedische Eiche

 

Mehr Informationen: 

Whiskybase

Mackmyra

 

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