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Whisky Review #61: Highland Park - 10 Jahre

Highland Park 10 Jahre Label

Heute kommt ein Highland Park mit Altersangabe in mein Glas. Mittlerweile stellt das ja eher eine Seltenheit bei dieser Brennerei dar. Ich bin gespannt, was der jüngste, aber nicht günstigste Whisky von den Hebriden so alles kann. Und hoffe dabei inständig, dass es mehr ist als ein Teil seiner NAS-Brüder.

Pause muss auch mal sein ...

Ich habe ja schon angedroht, dass es in Zukunft nicht nur streng um Whisky gehen soll. Diese Drohung wird natürlich auch wahr gemacht.

 

Wenn man einen Whiskyblog hat, dann muss man sich zwangsläufig mit einem Thema auseinandersetzen: Alkoholkonsum. Denn ja, für manch einen vielleicht überraschend, Whisky enthält Alkohol. Man könnte fast meinen, dass er sehr viel Alkohol enthält. Letzte Woche habe ich einen Glenlivet mit 66,5% Alkoholgehalt probiert. Wenn man sich da mal vor die Flasche setzt und sie anguckt, kommen einem doch schon diese Cola-Flasche-Zuckerwürfel-Assoziationen vom Arzt vor die Augen. Immerhin ist 2/3 des Inhalts der Flasche purer Alkohol!

Und eines ist doch ziemlich sicher: Alkoholkonsum ist auf Dauer keine besonders gesundheitsfördernde Maßnahme. 
Wie viel trinke ich also? 
Generell gilt bei mir eine Regel: Alkohol wird nicht unter der Woche getrunken. Ok, diese Regel wird ab und an mal gebrochen: Die Woche zwischen Weihnachten und Silvester war dieses Jahr z.B. mal so eine. Oder wenn ich unter der Woche mal Fussball im Pub schaue, dann kommt ein wenig Alkohol ins Spiel. Allerdings in Maßen und nicht in Massen.

Am Wochenende konzentriere ich mich dann auf den Whiskykonsum, abends darf es mal der eine oder andere Dram sein, in Gesellschaft natürlich meist mehr als alleine. Verkostungsnotizen werden also meistens am Wochenende geschrieben.

Ansonsten ist mein persönlicher Alkoholkonsum recht überschaubar: Spirituosen jenseits von Whisky reizen mich nicht wirklich, Wein trinke ich fast nie und mein Bierkonsum ist stark rückläufig und übersteigt mittlerweile meist nicht die Grenze von einem kleinen Bier,  wenn wir uns mit Freunden treffen. Was den Whisky angeht? Meistens sind es 6 oder 7 Drams, allerdings in der Menge eher 1,5 als 2cl.

 

Warum schreibe ich gerade jetzt über dieses Thema?

Im Januar mache ich eigentlich immer einen Monat ohne Alkoholkonsum. Einfach mal ein wenig Pause machen (nebenbei kontrollieren, ob man denn auch einfach Pause machen kann.). Natürlich habe ich Verkostungsnotizen, wie auch diese hier, vorgeschrieben, sodass der Blog auch ohne meinen Konsum weiterlaufen kann. Ich denke, dass es mal gut tut, etwas weniger, bzw. gar keinen Alkohol zu trinken. Ob man das jetzt einen Monat lang machen muss, oder einfach ab und zu mal zwei Wochen "Pause" einlegt, ist dabei ja eigentlich egal.

 

Wie steht ihr zu dem Thema? Achtet ihr stark auf die Menge an Alkohol, die ihr trinkt? Oder wird einfach genossen und es passt automatisch in einen verträglichen Rahmen? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!

Highland Park 10 Jahre - Verkostungsnotizen

Highland Park 10 Jahre Flasche

Über den Whisky: Dieser Highland Park ist mit 10 Jahren der jüngste offizielle Vertreter aus der Brennerei. Also jedenfalls unter den offiziellen Abfüllungen mit Altersangabe. Er kommt ausschließlich in der 0,35l Flache daher und kostet um die 18€. Damit ist er eigentlich teurer als der Standard 12 Jahre alte Highland Park! Im Gegensatz zu den meisten Abfüllungen der Brennerei lagert der 10 jährige allerdings nur in Ex-Bourbon Fässern, ich hoffe hier also auf einen etwas "nackteren", klareren Vertreter der nördlichsten Brennerei Schottlands.

 

Aroma: Nach nur 10 Jahren Lagerung kommt dieser Highland Park noch relativ leicht daher. Die 40% nehmen natürlich zusätzlich etwas an Aroma weg. Dennoch sind die ersten Eindrücke aus dem Glas doch "typisch Highland Park": Leicht, floral. Fast schon blumig. Definitiv etwas von der "Heidenote", die man Highland Park häufig nachsagt. Dazu eine kräuterige Note und ganz leichter Rauch. 

 

Geschmack: Relativ leicht, etwas Würze und leichter Rauch. Dazu gesellt sich etwas Vanille, immerhin wurde hier mit Ex-Bourbon gereift. Eine Spur von Eiche und leichte Malzigkeit kommen hinzu. Insgesamt ist der Whisky angenehm trinkbar, es gibt verschiedene Aromen zu entdecken, aber es fehlt auch etwas die Kraft. 40% sind dann doch etwas zu wenig, 46% hätten dem Whisky bestimmt gut getan!

 

Abgang: Der Abgang ist nicht besonders spektakulär: Etwas Bitterkeit und leichter Rauch. Maximal mittellang, dann ist das Erlebnis auch schon vorbei.

 

Abschließende Gedanken: Der 10 Jahre alte Highland Park in der 0,35 Liter Flasche gibt sich als unkomplizierter Einsteiger. Er bietet leichte Ex-Bourbon Aromen und dazu auch einen Einblick in die Brennereinote mit einer schönen, sonst kaum zu findenden floral, an Heidekraut erinnernde Note. Für Einsteiger sicherlich ein gelungener Whisky, insgesamt bleibt er aber unter seinen Möglichkeiten, da er zu schwach abgefüllt wurde. Am Ende bleibt ein solider, aber wenig spannender Single Malt.

 

Kategorie: Scotch Single Malt Whisky

Destille: Highland Park (Islands)

Preis: 0-50€ (~18€ für 0,35l!)

40%

Kältefiltration: Ja

mit Farbstoff: Nein

  

Mehr Informationen:

Whiskybase

Highland Park

Highland Park auf A Dr(e)am of Sea

 

Abschließende Bewertung: 4/7

Aromenübersicht Highland Park 10 Jahre

Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    Tim (Sonntag, 14 Januar 2018 11:42)

    Schöne Notes, Malte! Beim HP10 habe ich auch schon oft überlegt, ob ich ihn Mal mitnehme. Vielleicht ist ja die Abfüllung von G&M etwas interessanterr.Beiält es sich eigentlich auch in Grenzen. Ich verkoste allerdings immer unter der Woche, weil ich am Wochenende meistens mit der Familie unterwegs bin. Wenn ich verkoste, konzentriere ich mich an diesem Abend auf genau diesen Dram, sauge alle Informationen auf und und gebe dem ganzen Zeit, um auch alle Eindrücke einzufangen. Im letzten Jahr habe ich auch eine Alkoholfreie Zeit eingelegt (Neujahr-Ostern) und auch so finde ich, dass es nicht schaden kann, immer Mal 2 Wochen Pause zu machen. Für den Blog habe ich allerdings relativ wenig Vorlauf was Verkostungen angeht. Es gibt aber auch andere Themen in Bezug auf Whisky über die ich vor habe zu schreiben (Bücher, Gläser, Tools, Anlaufstellen in Leipzig, Shops, usw.)

  • #2

    Peter (Montag, 15 Januar 2018 15:59)

    Du bräuchtest den 10er für Schweden ;-)
    Ambassador's Choice 10 Jahre aus Ex Bourbon Fässer mit 46%
    https://www.whiskybase.com/whiskies/whisky/44099/highland-park-10-year-old
    Fand den ganz Interessant zumal ich den vor paar Jahren für um die 40 Euro bekommen hab - ob ich die 55 Zahlen würde... mh jedenfalls eher wie für die NAS....

  • #3

    Malte (Montag, 15 Januar 2018 16:04)

    Moin Peter!
    Ja, der 10er für Schweden liest sich noch ein wenig besser. 55 Euro für 10 Jahre sind natürlich eine Ansage, aber gut, wenn die Qualität stimmt.
    Aber: Andere Mütter haben auch schöne Töchter. Highland Park lasse ich jetzt erst einmal hinter mir!

    LG
    Malte