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Whisky Review #70: Nikka Taketsuru Pure Malt

Japanische Samplebox

Ich gebe es gerne zu: Manchmal ist es schwer ein Thema für den Sonntag zu finden. Vielleicht sind auch deswegen die Besprechungen in den letzten Wochen etwas kürzer ausgefallen. 
Nicht so diese Woche! Dieser Eintrag hat sich quasi von selbst geschrieben und ist dabei sehr persönlich geworden.

Ich nehme euch mit auf eine Reise nach Japan und in die Freude, die dieser Blog manchmal bringen kann.

Unerwartete Freundschaften

Um zu verstehen, was dieser Post heute bedeutet muss ich ein wenig ausholen. Vielleicht erschließt es sich euch dann noch immer nicht, aber ich will es wenigstens versuchen. 

Ich habe es schon häufiger geschrieben, ich wiederhole es daher nur kurz: Die größte Freude - die sogar mit Abstand größte Freude - am bloggen bringt mir der Kontakt mit anderen Menschen. Dabei ist zunächst zweitrangig, ob dies digital oder in der Realität passiert. Natürlich ist es umso schöner jemanden endlich mal persönlich zu treffen, als nur miteinander zu schreiben. Aber dennoch, der Kontakt mit eigentlich fremden Menschen, die ich wirklich nur "getroffen" habe, weil ich einen Blog gestartet habe, das bringt mir den meisten Spaß. 

Dabei ist es mir gleich, ob es einfach "nur" Whiskygenießer oder andere Blogger sind. Miteinander sprechen, sich austauschen, fachsimpeln. All das bereicht mein Leben. Aber manchmal bringt der Whisky auch mehr, und davon handelt der heutige Eintrag.

Vor einiger Zeit habe ich, ich glaube durch eine Flaschenteilung, Ralf kennengelernt. Über Facebook ging es eigentlich nur um ein paar Samples. Bankdaten und Adresse austauschen und gut. Allerdings sind wir danach in Kontakt geblieben, haben ein wenig hin und her geschrieben. Nach und nach ist daraus dann ein sehr regelmäßiger Austausch geworden und das nicht nur über Whisky. 

Seitdem haben wir schon ein Tasting über Skype / Facebook gemacht und uns so wenigstens auch mal gesehen. Ralf ist übrigens auch zur Hälfte für das Whisky Quiz auf YouTube verantwortlich! Wir hatten darüber diskutiert, was man anders machen könnte und seine Idee war es, den Whisky absolut in den Mittelpunkt zu stellen. Ich dachte mir dann "wie kann man einen Whisky noch mehr in den Mittelpunkt stellen, als wenn man ausschließlich über den Geschmack spricht?"

Dieser Austausch bringt mir Ideen, Anregungen, gute Kritik und verbessert somit A Dr(e)am of Sea jede Woche ein wenig mehr!

Unerwartete Post

Ein Teil unserer Gespräche drehte sich auch um Hobbies, Freunde, Familie und eine Menge andere Themen. Ralf selbst schreibt gerne Haikus, kurz gesagt: Japanische (Kurz-) Gedichte. Hoffentlich kann man das so sagen! Nachdem ich mein Interesse daran bekundet hatte, dauert es nicht lange, bis ein "ich schick dir ein Paket" kam. Darüber hatte ich mich schon sehr gefreut. Allerdings war ich umso erstaunter, nein sprachlos, als das Paket eintraf! 
Ich hatte mit einem kleinen Päckchen gerechnet. Ein kleines Buch über Haikus und ein japanisches Sample (es gab da so Andeutungen). Was dann kam sah anders aus: Mehrere Bücher über Haiku, ein Buch über Tee Zeremonien und ein ganzes Samplepaket mit japanischen Whiskys! Dazu noch handschriftliche Widmungen in den Büchern. Ich bin und bleibe sprachlos!

 

Was bleibt mir also anderes übrig, als heute einen dieser japanischen Whiskys aufzumachen, zu verkosten und meine Eindrücke mit euch zu teilen. Die restlichen Samples bleiben dann geschlossen für das kommende Online Tasting.

 

Auf dich, Ralf! Du bist die Quintessenz aller großartigen Teile der Whiskyszene: Großherzig, offen, neugierig, lustig oder ganz einfach: Ein toller Mensch! Slainte!

Nikka Taketsuru Pure Malt - Verkostungsnotizen

Über den Whisky: Der Taketsuru ist ein Blended Malt Whisky aus den Brennereien Yoichi und Miyagikyo. Abgefüllt wurde er mit 43%, somit ist eine Kaltfiltration wahrscheinlich. Über Farbstoff und verwendete Fässer habe ich leider keine Angaben gefunden. Ich vermute aber eine einfache Ex-Bourbon Reifung.

 

Aroma: Leicht, zurückhaltend. Eine schöne malzige Süße steigt aus dem Glas. Danach kommt eine frische Fruchtigkeit. Zitrusaromen von Grapefruit, Zitrone und Limette. Nach etwas Zeit kommt etwas Getreide hinzu, die Fruchtigkeit zieht sich dann etwas zurück.

 

Geschmack: Auch hier zunächst leicht. Rund und mild. Das Mundgefühl ist recht voll und leicht cremig. Geschmacklich ist der Whisky allerdings etwas zurückhaltend. Floral und blumig, etwas parfümiert kommt der Taketsuru in meinem Mund an. Vanille und bildet zusammen mit der Cremigkeit eine schöne Einheit. Dann wird etwas etwas würziger, leichte Anklänge von Eiche und etwas trockener werdend.

 

Abgang: Der Abgang ist vom Holz dominiert. Allerdings in einer Geschmacksnuance, die ich so nicht in schottischen Whiskys finde. Es geht fast schon in eine Art Zartbitterschokoladen Praline mit Fruchtgeleefüllung. Die Frucht könnte Pfirsich oder Himbeere sein.

 

Abschließende Gedanken: Ein spannender Whisky, der eine schöne Komposition darstellt. Alles wirkt abgestimmt, ruhig und gelassen. Man könnte allerdings auch sagen: Etwas langweilig. Vor allem der Abgang und der lange Nachklang bringen mir Spaß, hier ist dieser Whisky wirklich deutlich unterschiedlich von den Schotten. Japanischer Tee? Ist das diese Note ? ... ich muss da noch mal ran!

 

Kategorie: Blended Malt Whisky

Destille: Yoichi, Miyagikyo

Region: Japan

Preis: 0-50€ (~45€)

43%

Kältefiltration: Ja

mit Farbstoff: ?

Lagerung: Keine Angabe

  

Mehr Informationen:

Whiskybase

Nikka

Japanischer Whisky auf A Dr(e)am of Sea (Whisky weltweit)

Abschließende Bewertung 5/7

Aromenübersicht Taketsuru Pure Malt

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Kommentare: 1
  • #1

    Ralf (Sonntag, 18 März 2018 15:11)

    Wald rein, Wald raus. Einfach ein feiner Mensch, der Malte ...