Die Insel Helgoland ist die einzige deutsche Hochseeinsel und liegt ca. 60km vor der Küste. Erreichbar ist sie vor allem per Schiff - aus Cuxhaven oder aus Büsum. Es gibt auch die Möglichkeit hinzufliegen, aber das machen wohl nur wenige. Die Reise nach Helgoland dauert mit dem Schiff ab Büsum ca. 2 Stunden 15 Minuten. Umsteigen in die kleinen "Börteboote" vor Ort inklusive! Ein wenig Abenteuer ist also dabei, wobei bei unserem Ausflug die Nordsee so glatt war wie ein gefrorener Baggersee. Glück für mich, da ich doch eher zum seekrank werden neige. Die Anreise bei knappen 20 Grad war also wunderbar entspannt, auch wenn es aus Kiel ziemlich früh losgeht, immerhin muss man einmal quer durch Schleswig-Holstein fahren.

Helgoland selbst, nun ja, ich bin nicht gerade ein großer Fan von 70er und 80er Jahre Architektur, sagen wir es mal so. Aktuell wird leider auch viel gebaut, und da man auf hoher See ist, kann sich der Schall wunderbar ausbreiten. So war es auf der Insel erstaunlich laut, schade, ich hatte auf etwas mehr Ruhe gehofft.

Wundervoll ist allerdings die Vogelkolonie (oder die Kolonien), wo man Dreizehenmöwen und Basttölpel nahe kommen kann ohne sie wirklich zu stören. Jetzt, im April, und dazu unter der Woche war die Insel nicht zu überlaufen, so konnte man die Natur doch etwas genießen. Kommen wir aber zum wichtigen Teil: Lohnt sich der Whiskykauf?

Einmal zu den Formalia: Pro Person darf man 2 0,7 Flaschen Whisky auf das Festland mitnehmen. Alternativ ist die Grenze bei einer 1 Liter Flasche. Zu zweit sind also 2x 1 Liter oder 4x 0,7 Liter kein Problem. 
Aber auch, wenn man diese Grenze überschreitet ist das Vorgehen einfach: Für 6,80€ pro angefangenen zusätzlichen Liter kann man nachverzollen. Mit den entsprechenden Dokumenten kann man dann ohne Probleme auch mehr mitnehmen. Eine Grenze liegt bei 700€, wer einen höheren Wert erreicht muss richtig zahlen. Dann wird nicht mehr die Pauschale angenommen, sondern Mehrwert- und Weinbrandsteuer (und was weiß ich nicht was) separat berechnet. Da kommt man mit 6,80€ den Liter also nicht mehr hin!

Also der Tipp: Entweder im Rahmen bleiben oder für 6,80€ nachverzollen. Aber wer gibt auch über 700€ aus?

Das Angebot an Whisky auf der Insel ist ziemlich groß. Viele Länden locken nicht nur mit Kleidung, Sonnenbrillen oder Schmuck, sondern auch mit einer riesen Auswahl an Spirituosen. Ach ja, Parfum gibt es auch jede Menge. Das Sortiment schwankt dabei allerdings! Bei einigen Händlern gibt es nur Standards, bei anderen auch Raritäten, unabhängige Abfüller und andere Abfüllungen abseits des "Mainstreams". Die Preise schwanken dabei auch und man sollte schon eine gewisse Preisvorstellung im Kopf haben (oder das Handy zücken, mobiles Internet ist kein Problem!). Drei Beispiele:

Den heutigen Teeling habe ich für 16,95€ gekauft, online sind ca. 28€ fällig.

Einen Auchentoshan Blood Oak habe ich für 29€ gekauft, online sind ca. 55€ fällig.

Einen Wemyss North British ("Princess Torte") habe ich für 49,99€ gekauft, online gibt es ihn ab 52€.

Also zwei Schnapper waren dabei, ein Whisky hat aber eigentlich keinen Preisvorteil gehabt. Aber auch wer auf der Jagd nach Raritäten ist könnte Glück haben. Mir sind zwei alte Dalmores in den Wagen gehüpft, da konnte ich nicht nein sagen. Doch dazu an anderer Stelle mehr!

Fazit: Whisky kann auf Helgoland wirklich günstig sein! Dabei sollte man aber wirklich auf die Einfuhrmengen achten, der Zoll wartet nämlich beim Einlaufen am Steg. Die Insel selbst hat mir gut gefallen, vor allem, wenn man ein ruhiges Plätzchen findet, in der Hochsaison könnte das aber schwer werden!