Nach der Messe ist eben nach der Messe! Heute gibt es einen Standard ins Glas, den viele wohl nicht kennen und vermutlich auch nicht probieren würden, wenn Sie die Brennerei hinter Inchmurrin kennen. Loch Lomond hat eben noch immer den Ruf eines "Supermarkt-Whiskys", und das, obwohl sich da einiges getan hat!
Ich schau mir heute also kurz den Inchmurrin 12 an, da er mir letzte Woche auf der Hanse Spirit ausgesprochen gut gefallen hat. Da mich allerdings eine Erkältung erwischt hatte, liegt heute mal die Würze in der Kürze.
Die nachlese zur Hanse Spirit
Allen, die meinen Bericht zur Hanse Spirit noch nicht gelesen haben, sei dieser noch einmal ans Herz gelegt! Drei absolut großartige Whiskytage liegen hinter mir, allerdings gefolgt von fünf ziemlich bescheidenen Erkältungstagen. Über Zusammenhänge machen wir uns an dieser Stelle bitte keine Gedanken! Nun, ich hatte also nicht wirklich viel Zeit für diesen Artikel, aber zu Inchmurrin hatte ich ja schon Mal was geschrieben, ihr solltet also versorgt sein. Nur so viel: Von der Brennerei her steckt hier ein Loch Lomond im Glas, aber Loch Lomond kann ja zig verschiedene Stile brennen. Inchmurrin sagt mir dabei am meisten zu, da hier irgendetwas anders gemacht wird, was zu einem buttrig-kuchigen Ergebnis führt. Und da bin ich einfach hin und weg! Mein absolutes Highlight der Messe war daher auch ein Einzelfass von Inchmurrin, doch dazu mehr, wenn ich wieder richtig fit bin und Zeit für eine ausführliche Besprechung habe. Jetzt schmeiße ich euch einfach in der Verkostungsnotizen, viel Spaß!
Inchmurrin 12 Jahre - Verkostungsnotizen
Über den Whisky: Dieser 12 jährige Inchmurrin reifte vor allem in Ex-Bourbon Fässern. Abgefüllt wird er mittlerweile dankenswerter Weise in der perfekten Trinkstärke von 46% Alkohol. Loch Lomond gibt auf der Verpackung an, dass dieser Whisky die "Grassy Isle" ehren soll. Nun gut, etwas Marketing ist immer.
Aroma: Der Antritt in der Nase ist einen ganz kurzen Moment lang alkoholisch, das gibt sich aber sofort! Dann kommen die feinen Aromen des Whiskys durch: Frisch geschnittenes Gras, ein Hauch Minze, etwas in kräuterige gehend. Mit etwas Mühe finde ich auch noch einen Hauch Zitrusfrüchte, vor allem Zitrone und Orange. Bis hierhin insgesamt ein leichter, aber stimmiger Whisky.
Geschmack: Der Antritt ist zunächst frisch, leicht und sehr angenehm. Ich habe direkt wieder das Gras und eine volle Portion Zitrus dabei. Dann blitzt kurz diese eingangs erwähnte "Kuchigkeit" auf, allerdings hier nur sehr kurz. Dann wird etwas etwas prickelnder im Mund mit mehr Kräutern und auch ein wenig Ingwerschärfe. Im zweiten Schluck kommt mehr vom Kucheteig und der Süße durch, die Schärfe tritt etwas zurück.
Abgang: Zum Abgang hin baut der Whisky ordentlich auf, wird insgesamt kräftiger. Im Abgang habe ich ein kräftiges Prickeln, etwas trockene Eiche, einen Kräuterstrauß und erst ganz am Ende verbleibt so ein Hauch von bitterer Orange.
Abschließende Gedanken: Dieser Whisky wird nicht jedem schmecken, denn er ist in Teilen schon etwas schärfer. Ich sehe da aber nicht nur "Alkohol", sondern eben auch Aromen. Ich finde den häufigen Wechsel spannend, denn für einen "Standard 12 Jahre" tut sich hier wirklich viel. Mir gefällt das!
Kategorie: Scotch Single Malt Whisky
Destille: Loch Lomond / Inchmurrin
Region: Highlands
Preis: 0-50 (~32€)
46%
Kältefiltration: nein
mit Farbstoff: ?
Gelagert in: Ex-Bourbon
Mehr Informationen:
Inchmurrin auf A Dr(e)am of Sea
Abschließende Bewertung: 6/7
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