Räumen wir mal das augenscheinlich wichtigste direkt aus dem Weg: Ja, es gab jede Menge gegrilltes auf dem Big BBQ. Rippchen, Burger, Brisket, Lachs, Pommes (mit oder ohne Käse), kleine Tiere, große Tiere und noch vieles mehr. Wir haben uns ordentlich durchprobiert und besonders der Bacon & Cheese Burger bei Mammut BBQ hat mir gut gefallen. Zwei Sachen fand ich aber schade, bzw. nervig: 1. Es gab nur an wenigen Ständen Probierportionen und 2. es gab auch auf dem Big BBQ eine "eigenen Währung". Man musste also sein Geld ich Chips tauschen und dann 10€ mit 1€ Chips bezahlen. Ich war froh, als die Kieler Whiskymesse dieses unsinnige System vor drei Jahren abgeschafft hat und gestern wusste ich wieder, warum.

Malte talks Malts ist kein Food-Blog und auch wenn ich gerne koche und noch lieber esse möchte ich mich gar nicht weiter mit dem eigentlichen Festival auseinander setzen. Wir hatten ein paar schöne Stunden vor Ort und konnten einiges probieren, dabei belassen wir es. 

Ins Detail gehen möchte ich aber bei einem anderen Thema: Whisky! Um genauer zu sein: Deutscher Whisky.

Disclaimer: Eines unserer Tickets für das Big BBQ wurde von der Schlitzer Destille bereitgestellt. Für die verkosteten Drams musste ich nichts bezahlen. Einen Einfluss auf meine Besprechung hat dies natürlich nicht genommen!

Ich gebe offen und ehrlich zu, Slitisian war für mich bis gestern ein unbeschriebenes Blatt. Einer von den Whiskys, von denen man schon Mal gehört hat, aber wo es nie die passende Gelegenheit für eine Kostprobe gegeben hat. Nun hatte ich das Glück, dass die Schlitzer Destille auf dem Big BBQ vertreten war und ich dies durch das Gin Festival eine Woche zuvor auch wusste. Ich konnte mich also auf jeden Fall auf einen Whisky freuen.

Zunächst aber vielleicht ein Wort zur Destille: Die Schlitzer Destille ist die älteste Brennerei der Welt, die heute noch destilliert. Das Gründungsjahr ist 1585, wirklich beachtlich, wenn man bedenkt, wann die schottischen Brennereien gegründet wurden! Eustach Graf von Schlitz begann nun also im 16. Jahrhundert damit Bier zu brauen und Weizenkorn zu destillieren. Die schottische Tradition der Besitzerwechsel pflegt man allerdings auch in Schlitz und mittlerweile ist die Stadt Schlitz selbst mehrheitlicher Eigentümer der Brennerei und somit Bewahrer der heimischen Tradition. 

In alter Tradition wird in Schlitz nun also Obstbrand, Kräuterlikör und eben auch Whisky hergestellt. Ich weiß, jetzt denken viele "Obstler-Whisky", das kann ja nichts werden. 

Aktuell bildet die Brennerei das ganze Spektrum an Whisky ab: Es gibt einen Likör, einen Single Grain, einen Single Malt, einen rauchigen Single Malt und einen Wheat Malt, sowie ein Whisky-Korn Cuvée. Das klingt ja schon mal experimentierfreudig! 

Auf dem Big BBQ konnte ich den Wheat Malt und den Peaty Single Malt probieren. Der Wheat Malt hält, was er laut Grundprodukt verspricht. Ich habe hier Zitrusaromen in der Nase und im Geschmack gehabt. Dominanter war allerdings eine Getreidenote, die sich, welch Wunder, aber deutlich von einer klassischen Malznote absetzt. Es gibt doch so "Getreidekissen" als Frühstücksflakes, in diese Richtung ging der Geschmack für mich. Insgesamt ein spannendes, da anderes Erlebnis. Ich bin aber doch mehr für gemälzte Gerste zu haben. Deswegen kommt der Peaty Single Malt jetzt im Detail!